Zuchtprotokoll Febr./März/April 2004
Motte (2 1/2 Jahre)
Decken erfolgte am 11.,12. und 13. Tag der Läufigkeit

Datum Läufigkt. Trächtigkt. Eintragung Woche
22.02.04     Heute haben wir uns mit einem Züchter verabredet, der zur Zeit einen Rüden aus einem sehr bekannten amerikanischen Zwinger bei sich aufgenommen hat, um vielen deutschen Züchtern somit die Gelegenheit zu geben, eine komplett andere Linie in unsere deutsche Zucht reinnehmen zu können.
Für uns eine sehr willkommene Möglichkeit, scheint dieser Rüde doch hervorragend zu unserem Mädchen zu passen. Ein persönliches Kennenlernen soll schließlich die Entscheidung bringen.
Motte nimmt uns "diese" dann auch sofort ab und "zeichnet" noch an Ort und Stelle beim ersten Abchecken durch den Züchter und beginnt so also mit dem 1. Tag der Läufigkeit!
Nachdem sie uns diesmal so lange hat auf ihre Läufigkeit warten lassen, ein fast schon unheimlicher Zufall...
 
 
23.02. 02.  

Der 2. Tag der Läufigkeit und wir entscheiden uns für den amerikanischen Rüden, da er uns in allen Punkten als sehr geeignet für unsere Hündin erscheint. Auch sein liebevolles Wesen hat uns wirklich überzeugt! Ein Absprechen mit dem derzeitigen Besitzer schafft Klarheit - ja, der Rüde steht zum benötigten Zeitpunkt zur Verfügung. Motte soll für die Dauer der Standhitze beim Deckrüdenbesitzer bleiben.

 
27.02. 07.   Wir stellen Motte dem TA vor, der entscheidet für Montag den ersten Progesterontest machen zu lassen.  
01.03. 10.   Der Progesterontest beim TA liegt noch im dunkelblauen Bereich. Wir haben also noch ein Weilchen Zeit. Da Motte aber schon "steht" (d.h. die Rute gut zur Seite legt und dabei die Vulva nach oben zieht) entscheiden wir uns zusammen mit dem Rüdenbesitzer dafür Motte am nächsten Tag zum Rüden zu bringen um schon einmal vorzutesten...  
02.03. 11.   Wir bringen Motte am Vormittag zum Deckrüdenbesitzer und beide Hunde tänzeln sehr interessiert umeinander. Auch der Deckrüdenbesitzer befindet Mottes "stehen" als sicheres Zeichen und gemeinsam wagen wir schon einen ersten Versuch.
Doch unser Mädchen ist da ganz anderer Meinung und will sich noch nicht recht decken lassen. Auch die zarten Annäherungsversuche des Rüden werden von ihr nur mit einem Grollen beantwortet. Wir entscheiden uns dafür es für heute bei diesem einen Versuch zu belassen und morgen weiter zu sehen.
Schweren Herzens machen wir uns auf den Heimweg und lassen unser Mädchen für die nächsten 3-4 Tage zurück...
 
03.03. 12. 01. Eine erfreute Meldung vom Deckrüdenbesitzer begrüßt mich direkt am nächsten Morgen per E-mail. Zwischen den Beiden hat es im zweiten Anlauf gefunkt und der Deckakt verlief "bilderbuchreif".
Ein mitgeschicktes Foto beider Hunde beim anschließenden "Hängen" läßt uns schmunzeln. Motte fühlt sich in ihrem Domizil sehr wohl und zeigt auch keinerlei Heimweh. Ganz anders die Situation bei uns, die nur auf den ersehnten Anruf warten, daß Motte wieder abgeholt werden kann.
 
04.03. 13. 02. Nach einem erfolgten Nachdecken, welches  ebenso gut verlief wie das Vorrangegangene beschließen wir unsere Hündin am späten Abend nach Hause zu holen. Das letzte Decken liegt in den späten Abendstunden, so daß die nächsten 36 Stunden somit den Freitag und ein wenig vom Samstag (14. + 15. Tag) mit eingedeckt sein sollte.  
05.03. 14. 03. Zu Hause stellt sich Motte noch zu 100% (noch dazu jetzt mit 100 % Erfahrung) und wir haben alle Hände voll zu tun unseren eigenen Rüden von ihr abzulenken ;-)  
06.03. 15. 04. Motte wehrt nun  schon zu 80% ab was unseren Rüden zu noch mehr Einsatz anspornt.  
07.03. 16. 05. Nun wehrt Motte alle Annäherungsversuche zu 100% ab und setzt sich einfach bei zu aufdringlichen Werbungsversuchen  
08.03. 17. 06. Motte wehrt nun auch fremde Rüden konsequent und mit erheblichen Nachdruck ab. Die Blutung ist nun sehr schwach und fast vorbei.  
09.03. 18. 07. Die Blutung ist nun endgültig zu Ende. Es zeigt sich ein verkürzter Zyklus unserer Hündin, die sonst korrekt bis zum 21. Tag zeichnet! 1. Woche
13.03.   11. Es zeigt sich zum ersten Mal ein schmutzig, grauer Ausfluß.
Erschrocken gebe ich ihr eine einmalige Gabe Pulsatilla D 30.

 
14.03.   12. Auch am nächsten Tag zeigt sich der Ausfluß, der nun gelblich aus ihr rauszutropfen scheint. Bis zum späten Vormittag gebe ich Motte stündlich Pulsatilla. Insgesamt hat sie nun seit gestern 4 x Pulsatilla bekommen und ich bin mir nicht sicher ob es sich nur um eine vaginale Infektion oder etwas Schlimmeres handelt. Also ab in die Tierklinik. Da kann man uns schnell beruhigen und ein Ultraschall zeigt uns, daß alles in Ordnung ist. Das Pulsatilla setzen wir wieder ab, da ja nun eigentlich die Einnistung der Eizellen bevorsteht.   
17.03.   15. Nachfragen bei Züchterkollegen ergeben, daß ein gelbliches Schleimen zu diesen Zeitpunkt nicht unüblich ist und ein Übergehen in weißlichen, später dann klaren zähen Schleim ein gutes Zeichen für eine Aufnahme sei.
Mottes Ausfluß ist nun zäh und gelblich, beim Abtupfen mit einem Papiertuch erscheint er aber auch leicht hell grünlich.
Wir unternehmen nichts, halten sie nur sehr sauber mit einer antibakteriellen Seife (WASA) und spülen ein wenig mit Kamille.
2. Woche
19.03.   17. Motte wird ein wenig futtermäkelig und läßt bevorzugt morgens ihr Futter stehen was von unseren beiden anderen Hunden sehr begrüßt wird ;-)  
22.03.   20. Mottes Ausfluß ist mit einmal vorbei. Hmmm, ganz zufrieden sind wir diesmal auch nicht, wo wir uns doch haben sagen lassen, daß ein wenig Ausfluß ein gutes Zeichen wäre...???  
24.03.   22. Motte hat wieder ihr Futter verweigert und das erste Mal erbrochen, was ja eigentlich unter normalen Umständen nicht zur Freude anregt, uns aber in diesem Fall als untrügliches Zeichen einer Trächtigkeit jubeln läßt!!! 3. Woche
27.03.   25. Futter verweigert  
01.04.   30. Wir haben uns für heute einen Ultraschalltermin beim TA geben lassen. Die Neugier siegt letztendlich, doch die Enttäuschung ist groß!!! Es sind keine Welpen auf dem Monitor zu entdecken :-(
Der TA ist sich eigentlich sicher, daß zu diesen Zeitpunkt was zu sehen sein müßte, sieht uns aber wohl die Enttäuschung an.
Da er eine kleine 2 cm große mit Flüssigkeit gefüllte Kammer auf dem Schirm hat, aber keine Frucht darin erkennen kann, schlägt er einen zweiten Ultraschalltermin in der nächsten Woche vor. Viel Hoffnung gibt er uns aber nicht und meint auch eine einzelne Fruchtkammer würde zwangsläufig eine Enfrüchtigkeit nach sich ziehen, was bei einem Scottie wohl fast unweigerlich zu einem Kaiserschnitt führen würde. Nicht unbedingt ein Trost für uns und wir entschließen uns für einen zweiten Ultraschall um dieses Risiko für unsere Hündin ganz ausschließen zu können oder im umgekehrten Fall uns auf ein solches Risiko einstellen zu können.
4. Woche
      Die kommende Woche wird ein Einziges auf und ab.
Mal sind wir uns ganz sicher, daß Motte keine Anzeichen einer Trächtigkeit zeigt um dann im nächsten Moment wieder alle Anzeichen auf einmal zu sehen. Vielleicht ist es ja auch reines Wunschdenken aber wir sind sicher auf einmal wieder einen klaren Ausfluß zu bemerken. Bevorzugt nach langen Läufen, der dann zäh wie Eiklar aus ihr rauszutropfen scheint. Recherchen im Internet zeigen, daß auch dies bei scheinträchtigen Hündinnen zu beobachten ist, was mir aus den Lehrbüchern so nicht bekannt war. Vielleicht sind dies auch nur unerklärbare Einzelphänomene aber uns geben sie wieder ein wenig Hoffnung. Bei ganz genauen Hinschaun erkennen wir auch einen rosaverfärbten Warzenhof und ein sich Aufstellen der Brustwarzen.
Auch nur Einbildung oder der Beginn einer sich ankündigenden Scheinträchtigkeit???
5. Woche
08.04.

***

  37.

***
Zweiter Ultraschalltermin:
Auch der zweite Ultraschalltermin zeigt leider kein anderes Ergebnis. Unsere Hündin ist <<leer>> geblieben. Die Enttäuschung ist diesmal nicht ganz so groß, da wir ja auch schon mit einem solchen Ergebnis gerechnet haben und so die Gefahr einer Einfrüchtigkeit nicht mehr besteht.
Wir bekommen noch ein homöopathisches Mittel für unsere Hündin mit, was den Anzeichen einer Scheinträchtigkeit vorbeugen und die Gebärmutter reinigen soll.

Unser Protokoll beenden wir hier am 37. Tag nach dem Decken, werden aber für uns noch die Dauer bis zum 63. Tag der eigentlichen "Trächtigkeit" mit Interesse weiter beobachten. 
Nachtrag am 25.04.:
Das Zuchtprotokoll geht weiter - nach dieser Schlußbemerkung!!!



Schlußbemerkung:
Abschließend möchten wir noch unsere ersten Eindrücke dieses
ersten Zuchtversuchs festhalten.
Zuerst möchten wir mit einem uralten Vorurteil Schluß machen!
Wer glaubt mit der Hundezucht eine "schnelle Mark" machen zu können ist sicher nicht richtig informiert. Neben allen finanziellen Auslagen wie Decktaxe, vorbereitende und begleitendeTierarztkosten (die bei aller Verantwortung für die eigene Hündin nie abzuschätzen sind) darf man nicht die Zeit und die Sorge vergessen, die ein Züchter in diesem Zeitraum 24 Stunden am Tag bereit ist zu geben. Meine persönliche Meinung dazu ist, daß diese Zeit gar nicht mit Geld aufzuwerten ist. 

Hundezucht sollte in aller erster Linie etwas mit Idealismus, Freude und Liebe zur Rasse zu tun haben.  Nur so sind zu erwartende "Tiefschläge" überhaupt zu ertragen. Unsere "Sorge" um unsere Hündin war dieses erste mal nur von kurzer Dauer, doch hat diese kurze Zeit uns nur annähernd gezeigt  wie nah Freud und Leid, Hoffnung und Enttäuschung bei der gewissenhaften Hundezucht beieinander liegen. 

Ganz wichtig für uns war die Anteilnahme und Hilfe von Gleichgesinnten. Schön zu wissen, daß da Leute sind, denen die dümmste Frage nicht zuviel wird und die sich erinnern können wie es war, als sie einmal Zuchtanfänger waren. 
Eine schlimme Erfahrung war, daß dies nicht immer der eigene Züchter ist!

Die Beziehung zu unserer Hündin ist durch die durchlebten Wochen noch intensiver geworden und wir freuen uns schon sehr darauf bei nächster Gelegenheit an dieses Kapitel anschließen zu können!!! 
************************************************************************
NEU + NEU + NEU + NEU
Es ist der 25.04., also nun fast drei Wochen später, und die Ereignisse holen uns ein. Wegen der vielen uns unerklärlichen Begleiterscheinungen dieser <<Scheinträchtigkeit>> habe ich mich entschlossen mein Protokoll weiterzuführen. Auch um möglichst vielen Interessierten zu zeigen wie massiv eine instinktsichere Hündin auch bei Leerbleiben reagieren kann habe ich jetzt möglichst genau alles protokolliert.

Es geht also weiter...!
 
10.04.   39. Als ob Motte den 2. Ultraschallbericht Lügen strafen wollte, zeigt sich der klare, zähe Schleim stärker wie zuvor. Ich versuche es zunächst zu ignorieren und kontrolliere diesen Ausfluß nur regelmäßig nach Farbe und Geruch. Er bleibt aber unverändert und auch Motte zeigt keinerlei Anzeichen des Unwohlseins oder Kränkelns. Im Gegenteil!
Ihr unerschöpflicher Appetit ist fast schon beängstigend. Hätte sie nur immer so gut gegessen wenn es früher auf eine Ausstellung zuging ;-)) 
 
14.04.   42. Motte schleimt nach wie vor. Der Ausfluß bleibt so stark, daß der Bereich um die Vulva herum eigentlich ständig nass und verklebt ist. Sie putzt sich dementsprechend häufig denn das Verkleben der Haare scheint ihr unangenehm zu sein. Ich helfe ihr ein wenig und reinige sie zumindest 1 x am Tag an dieser Stelle, vorzugsweise nur mit klarem Wasser.
Beim Festhalten fällt mir auf wie groß ihre Brustwarzen geworden sind. Mann kann den Unterschied deutlich mit der Hand spüren.
6. Woche
      Bei unseren langen Spaziergängen bildet Motte jetzt zusammen mit unserer bequemen Mücke immer das Schlußlicht. Sie schafft die 1 1/2 Stunden problemlos, schafft es aber nicht ihre Nase auch nur einen Zentimeter vom Boden zu heben, immer in der Angst ihr könnte etwas <<Eßbares>> entgehen.
Meine Freundin, die uns mit ihren zwei Hunden täglich begleitet, lässt das schmunzeln aber mich bringt es fast zur Verzweiflung. Ein schnelles Vorrankommen ist fast nicht mehr möglich. Monty scheint genau so frustriert wie ich :-( Was ist nur mit den Mädels los??? Schnell wird Motte nur noch, wenn man sie mit einem Extrahäppchen in der Hand zu sich pfeift. Dann allerdings legt sie die zurückgebliebene Strecke in Rekordzeit zurück um anschließend wieder im Schneckentempo zu verfallen. 
7. Woche
20.04.   49. Am Ende dieser Woche gibt uns Motte wirklich Rätsel auf.
Der Ausfluß, immer noch unverändert klar und geruchlos, ist unverändert da. Der permanente Hunger ist, wenn überhaupt möglich, noch schlimmer geworden.
Unsere an sich sehr gut erzogene  Hündin fängt auf einmal an vom Tisch zu klauen. Eine heiße Krokette wird in sekundenschnelle, sehr zur Freude der Kinder, ungeachtet ihrer Backofentemperatur erbeutet und sofort hinuntergeschlungen.
Die stetig wachsenden Brustwarzen haben jetzt ungefähr die dreifache Größe erreicht (jeder Welpe müßte am Erstickungstod sterben beim Anblick dieser Warzen), sie sind zudem rot ganz platt und um den Warzenhof schwammig. Die Milchleiste ist nach wie vor nicht angeschwollen was mich ein wenig stutzig macht. Zwei durchlebte Scheinträchtigkeiten mit unserer Mücke zeigten den Beginn einer Scheinträchtigkeit eigentlich immer mit dem Anschwellen der Milchleiste an, nie mit den Brustwarzen. Auch ein Umsorgen von Lieblingsspielzeug zeigt unsere Motte nicht.
Motte zeigt sich zur Zeit ziemlich desinteressiert an allen was nicht unbedingt etwas mit Essen zu tun hat. 
Spielaufforderungen unseres Rüden werden noch strenger als sonst von ihr bestraft. 
Vorbeigehende Spaziergänger werden gereizt von ihr verbellt und sie legt eine für sie ganz ungewöhnliche Vorsichtigkeit an den Tag. Unsere anderen Hunden reagieren zunehmend zurückhaltender auf ihre kleinen täglichen Attacken.
Zu dem permanenten Futtersuchen auf unseren Spaziergängen gesellt sich nun ein unermüdliches Markieren der begangenen Strecke.
  
 
      Allmählich stelle ich die Diagnose des TA in Zweifel.
Hat dies alles noch mit einer Scheinträchtigkeit zu tun?
Motte hat ihr Wesen in den letzten zwei Wochen komplett umgekrempelt. Aus unserer anhänglichen, liebevollen und verspielten Hündin ist eine nervtötende, schleichende, ständig gereizte und kläffende Hündin geworden. Streicheleinheiten akzeptiert sie nur noch wenn sie von ihr selbst eingefordert werden. Sie legt sich jetzt zunehmend alleine auf den Boden als ansonsten wie früher ständig in unsere Nähe. Auf dem Sofa springt sie nur noch selten und auch nur noch wenn sich der Einsatz lohnt.
Sie liegt nun, für sie ganz ungewöhnlich, öfters in Mückes Körbchen, die sich diesen Frevel aber zu  meiner Überraschung von ihr gefallen läßt.
7./8. Woche
   ????
25.04.   54. Mottes Verhalten zu ignorieren gelingt mir nun nicht mehr. Ich ertappe mich dabei wie ich sie mit den Blicken nach einer evtl Gewichtszunahme abchecke. Zu dumm, daß ich Motte nie gewogen habe. Beim Hochnehmen erscheint sie mir schwerer als sonst aber ich finde nicht, daß sie im Laufen oder Stehen runder oder pummeliger erscheint. Beim Sitzen bilde ich mir ein, daß ihr Bauch nun doch den Boden berührt und im Liegen hat sie jeweils links und rechts eine kleine Beule direkt hinter dem letzten Rippenbogen. 

Alles nur Einbildung??? Ihre zur Zeit ungewöhnliche 
Liegestellung läßt sie ohne Zweifel rundlich erscheinen.


Mein Mann bemerkt das nicht und grinst ;-)) Wunschdenken??? Was heißt hier Wunschdenken - meine Zweifel zermürben mich allmählich! Viel lieber hätte ich jetzt die Gewissheit es ist alles nur Einbildung und man könnte zum normalen Tagesgeschehen übergehen!!!
Gerade zu diesen Zeitpunkt erreicht mich eine Mail des Deckrüdenbesitzers.
In meiner Antwort schildere ich Mottes Verhalten und schicke auch noch Bilder von ihr mit. 

Verschwommen aber dennoch gut zu erkennen, ...

...das enorme Größerwerden der Brustwarzen und der 
rosige schwammige Warzenhof ohne einem Anschwellen der Milchleiste!



Der Ausfluß zeigt sich jeden Tag sehr deutlich!

Die Antwort kommt prompt und verwirrt mich zusehends. Auch dem Deckrüdenbesitzer scheint ein Zweifel an der Ultraschalldiagnose angebracht?! 

Was nun? Den Mut nun noch einmal zu meinen TA zu gehen habe ich nicht. Zudem bin ich nicht sicher, ob ein dritter Ultraschall wirklich sinnvoll ist. Bei einer Trefferquote von 98 % und zweimaligen Durchführen eines eben solchen finde ich mein Anzweifeln an dessen Ergebnis eigentlich selbst anmaßend!?
Also erst einmal abwarten was sich in den nächsten Tagen so tut.
Am Ende der 8. Woche und zu Beginn der 9. Woche sollte sich die Milchleiste bei einer richtigen Trächtigkeit ja nun ausbilden.
Falls es sich nicht um eine Einfrüchtigkeit handeln würde, müßte man eigentlich auch sehr bald schon Welpenbewegungen spüren können.
Von alledem ist aber bisher nichts zu bemerken.

Ich beobachte nun also erst einmal weiter und entscheide mich
spontan mein Zuchtprotokoll nun auch auf unserer Homepage fortzusetzen.
 
Schon wieder eine Veränderung in unserem Protokoll!
Ab jetzt dürfen wir ein richtiges Trächtigkeitsprotokoll führen. Für uns alle eigentlich nicht mehr vorstellbar nach zwei negativen Ultraschalluntersuchungen (am 30. und 36. Tag), hat uns unsere instinktsicher Hündin doch das Gegenteil bewiesen. Motte ist trächtig!
26.05.   55. Dritter Ultraschalltermin:
Lange haben wir es nicht ausgehalten und sind nach vielen hin und her und einigen Telefongesprächen mit mittlerweile liebgewonnenen <<Beratern>> dann doch zum TA. Die Helferinnen hatten beim Reinkommen schon ein breites Grinsen für uns übrig. Da kommt nun wieder Eine, die es partout nicht einsehen möchte, daß ihr Hund leer geblieben ist ;-))

Lag es nun am Datum des ersten Ultraschalltermins oder nicht (es war der 1. April), heute zeigte sich nun ganz offensichtlich was ich nun schon seit ein paar Tagen vermutete aber dann immer wieder zu Seite geschoben habe.
Motte ist trächtig! Na, hier hat der TA gerne seine Fehldiagnose zugegeben und er war natürlich auch ein wenig peinlich berührt. 
Jetzt heißt es aber ganz schnell alles vorbereiten für uns und den Geburtstermin mit dem TA absprechen (glücklicherweise ist es gerade sein Notdienstwochenende und er springt gerne ein, höhöhö). Wir mögen unseren TA aber sehr und sind ihm nicht wirklich böse wegen der vorangegangenen Fehldiagnosen ; ein paar kleine Neckereien muß er aber bei der anschließenden Lagebesprechung noch über sich ergehen lassen.
Auch seine Helferinnen haben jetzt ein noch breiteres Grinsen auf dem Gesicht als vorher bei meinen Reinkommen, sehen sie ihren Chef doch nicht sehr häufig so sprachlos. 

Motte bekommt jetzt 3 x täglich 1 ml Metrovetsan. Vorsorglich haben wir noch einen Tupferabstrich gemacht. Wir vereinbaren noch einen Termin zum Röntgen am Freitag oder Montag.
Auf dem Rückweg nach Hause habe ich ein Gefühl wie Schmetterlinge im Bauch und auf den Platz neben mir sitzt eine kleine Hundedame, die die ganze Aufregung heute gar nicht versteht und eigentlich wieder einmal nur Hunger hat :-))


Leider habe ich das Foto nicht besser eingescant bekommen...
(links: Seitenaufnahme rechts: Querschnitt)

Heute abend konnte ich mir nun das erste mal ganz sicher sein. Das zarte Klopfen gegen Mottes Bauchwand hatte ganz offensichtlich nichts mit Blähungen zu tun :-)) Ein ganz tolles Gefühl überkommt mich und für eine kurze Zeit sind alle Sorgen der letzten Tage vergessen!
 
28.04.   57. Motte wird jetzt sichtlich runder und auch langsamer. Man merkt jetzt deutlich wie sie Tag für Tag rasant zunimmt. Sie liegt am liebsten flach auf dem Boden. Morgens und abends ist es zur festen Gewohnheit geworden, daß sie sich zu mir auf die Couch setzt und  ihre Streicheleinheiten genießt. Ich nutze diese Zeit um mich mit den kleinen Burschen da drin anzufreunden, die immer stärkere Klopfzeichen von sich geben. Heute hat unser jüngster Sohn zum ersten mal ein Strampeln gespürt. Für ihn war es ganz verblüffend, da Mottes Trächtigkeit für ihn bisher nur Theorie war.
Unser ältester Sohn zimmerte lieber mit dem Vati an der Wurfkiste herum.
Nach und nach wird die Babyausstattung nun komplett. 


Die fast fertige Wurfkiste - Motte nimmt schon einmal Maß ;-))

Da wir jetzt so kurz vor dem errechneten Geburtstermin stehen habe ich mich entschieden, das Futter für Motte jetzt nicht mehr zu wechseln um sie nicht unnötig zu belasten. Wenn es sich wie wir vermuten um einen kleinen Wurf handelt wird sie bei dem hochwertigen Futter was wir ohnehin füttern wohl genug Nährstoffe bekommen haben.  

Außerdem habe ich heute damit angefangen 3 x täglich Mottes Temperatur zu messen.

8./9. Woche
29.04.   59. Röntgen:
Das Röntgenbild bestätigt die letzte Ultraschalluntersuchung. Motte bekommt ein Einzelkind. Nun gut, nicht unbedingt der Wunsch eines jeden Züchters aber Schwarzsehen hilft jetzt auch nicht weiter. 
Jetzt macht sich auch die Vorsicht unseres TA bezahlt und der von ihm empfohlene Tupferabstrich. Die Auswertung zeigt, daß Motte tatsächlich einen Keim in sich trägt, der ihr und den Kleinen bei der Geburt und auch noch später gefährlich werden könnte. Auch hier wollen wir jetzt positiv denken und sind wenigstens darüber erleichtert, daß wir darüber Bescheid wissen und im vorraus dementsprechend vorbeugen können. Der TA empfiehlt die Gabe eines Antibiotikums (Amoxicillin). Da Motte sich wohl fühlt und ich mich auf Grund der jetzigen Ausgangssituation für einen geplanten Kaiserschnitt entschieden habe um den ungeborenen Welpen nicht unnötig zu gefährden, würde ich gerne mit dem Antibiotikum bis nach dem Kaiserschnitt warten und entscheide noch nicht sofort.

Zu Hause telefoniere ich aber gleich noch mit dem Zuchtwart, der aber meiner Entscheidung ohne Bedenken zustimmt. 
Natürlich stürze ich mich, wie so oft in den letzten Tagen, sofort ins Internet um mich über das Amoxicillin genauer zu informieren.  
<<Amoxicillin, wie es dort heißt, wird als das am häufigsten verwendete Antibiotikum im Einsatz bei Trächtigkeit und auch bei Welpen verwendet.
In Studien hat es bislang keine fruchtschädigende Wirkung gezeigt (Zitat).>>


Außerdem habe ich immer wieder von einer Eingabe eines Immunitätsinducer (Baypamun), das einem Welpensterben nach der Geburt vorbeugen soll, gelesen. Dieses Mittel wird der Hündin schon vor der Geburt durch den TA verabreicht, die Welpen bekommen es nach der Geburt sowie an noch 3 weiteren Tagen gespritzt.  Ich nehme mir vor meinen TA am Montag darauf anzusprechen.  
 
01.05.   60. Motte wird jetzt doch allmählich sehr ruhig und ihr Blick sieht auch nicht mehr so unternehmungslustig aus wie ich es von ihr kenne. Sie läßt sich, wenn überhaupt ,nur noch sehr kurz für etwas begeistern. Fressen mag sie nach wie vor - am liebsten in doppelten Portionen ;-)
 Ich belasse aber die Tageszufuhr so wie vorher, gebe aber öfter zu Fressen und erweitere nur um eine Quarkmahlzeit mit Honig.

Ihre Vulva zeigt sich teilweise gut durchblutet und leicht angeschwollen; der Ausfluß ist leicht trüb geworden aber immer noch geruchlos und glasig.
Ihre Milchleiste ist nur unerheblich angeschwollen.

Ein Blick zurück auf meine Eintragungen der letzten Tage läßt mich schmunzeln. Von einem sachlich geführten Zuchtprotokoll kann schon lange keine Rede mehr sein. Es hat jetzt schon mehr und mehr Tagebuchcharakter! Ich hoffe das wird mir kein Leser übel nehmen aber Hundezucht ist wohl vor allem eine Gefühlssache und hat natürlich am Rande mit bloßen Fakten zu tun. Mit der Hoffnung auf eine Bilderbuchentbindung haben wir schon lange abgeschlossen aber entmutigen lassen wollen wir uns auch nicht. Das wäre wohl auch das Letzte was unsere Hündin jetzt gebrauchen könnte. 
 

 

  02.05.   61. Heute gibt es nur einmal ein Foto!

Die beiden Mädchen haben einen Kompromiss geschlossen. Motte darf weiterhin Mückes Körbchen belagern aber Mücke legt sich nun einfach auch noch mit rein ;-)
Die liebevoll arrangierte Wurfkiste wird derweil ignoriert ;-))
9. Woche
03.05.   62. Unsere letzte Vorsorgeuntersuchung beim TA.
Motte geht es sehr gut. Sie ist immer noch sehr beweglich und rein äußerlich hat sie jetzt schon an Gewicht zugelegt. Das steht ihr aber ausgezeichnet. 
Ihr Fell glänzt und sie wirkt sehr ruhig und gelassen.
Ihre Temperatur schwankt schon die ganze Woche zwischen 37,4° C und 38, 2 ° C, hat aber ihren Tiefpunkt noch nicht erreicht.
Ihre Fresslust hat bisher nicht nachgelassen und alle angebotenen Portionen werden bis auf den letzten Krümel vertilgt. 
Zusammen mit unseren TA haben wir nun doch entschieden schon mit dem Amoxicillin (zu diesen Zeitpunkt ist die Organbildung beim Welpen schon völlig abgeschlossen und der Welpe wäre bereits lebensfähig wenn er geboren wird) zu beginnen, halten die Dosis aber sehr klein. Sie bekommt morgens und abends jeweils 125 gr. (1/2 Tabl.). Auch die Eingabe von Baypamun hat unser TA sehr begrüßt und so hat Motte heute ihre erste Eingabe bekommen. Wir besprechen auch den Welpen sofort nach der Entbindung mit Baypamun zu versorgen.

Unter normalen Umständen würden wir jetzt einen Temperaturabfall unter 37°C abwarten, durch den Keimbefall unserer Hündin und dem Risiko, daß bei Öffnung des Muttermundes aber die Keime schon ungehindert in die Gebärmutter eindringen könnten planen wir den Kaiserschnitt schon für kommenden Mittwoch, den 64. Tag der Trächtigkeit.   
 
04.05.   63. Unsere letzten Vorbereitungen werden getroffen.
Das Welpenzimmer wird beheizt, die Kiste aufgestellt und Waage, Handtücher, Tropfen, Tabletten, Wärmelampe etc. erhalten ihren Platz.


Alles ist nun komplett. Das Welpenzimmer kann bezogen werden...


Die Wurfkiste - Heim für Mutter und Kind für die nächsten 3- 4 Wochen; 
dazu noch eine kleine Transportkiste für das Baby mit Wärmflasche und Handtuch... 

Für unsere Motte am Schlimmsten: Sie erhält ihre letzte Mahlzeit heute am späten Mittag; nur das Trinken lassen wir ihr nun noch stehen.

Motte ist heute wohlgestimmt und läßt mich noch einmal Kontakt zu diesen kleinen Kerlchen in ihr aufnehmen. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl wenn man spürt, wie eine kleine Schulter (oder ist es das Köpfchen ;-)???) sich in die eigene Hand dreht. Man kann jetzt auch schon mal ein Füßchen spüren, was sich in die Bauchwand drückt. Kaum zu glauben, daß das morgen vorbei sein soll und das Kleine dann schon bei Muttern in der Wurfkiste liegt.
Hoffentlich geht alles gut! Wie ich jetzt öfter zu hören bekomme, ein Gedanke, der auch nicht nach 10 Jahren Hundezucht, aufhört. 
Gleich gefolgt von <<Warum tu` ich mir das Ganze eigentlich an???>>.
 
05.05.   64. Alles ist vorbereitet und wir warten auf den Anruf des TA.
Erst dann machen wir uns auf den Weg mit unserer Motte um unser Einzelkind auf die Welt zu bringen. Wir sind sehr aufgeregt, versuchen aber wegen Motte nach außen hin ruhig zu bleiben.
In der Zeit bis zu unserer Rückkehr bleibt meine Freundin bei uns zu Hause und hält die Stellung.  Danke dafür Petra!!!

An dieser Stelle auch ein Danke an:
Maren (du bist ein Schatz!!!), Martina (immer im Stress und trotzdem ein offenes Ohr;-)), Petra H. (für alle lieben Gästebucheintragungen, die spürbar von Herzen kamen ;-)) und Ramona (die mich so oft am Telefon ertragen mußte), Steffie und Sabine (die mich immer durch ihre lieben mails wieder
aufgemuntert haben) oder auch Britta (die immer mit News von außen kam und mich abgelenkt hat; na, Schlafzimmer nun fertig renoviert;-)???). Nicht zuletzt ein Dankeschön an alle Besucher dieser HP, die mich angemailt haben und Anteil genommen haben und oft auch wertvolleTipps für mich hatten. 

Das Zuchttagebuch (wie ich es jetzt nenne;-)) ist damit heute abgeschlossen.  Alles weitere kann man hoffentlich bald im geplanten Wurftagebuch nachlesen!
 
         

Um zurückzukehren, bitte das Fenster schließen!
To return, please close the window!